DEMERO Automation Systems
STÖBER BEWEGT

GUANDA International Machinery setzt auf Komplettsystem von STÖBER.

GUANDA International Machinery aus Taiwan konstruiert und entwickelt Maschinen für die Stahlbauindustrie – zum Beispiel, um Doppel-T-Träger für die Baubranche mit dem Laser zu markieren oder für die Montage zu bohren. Bei den Anlagen setzt der Hersteller auf Antriebstechnik von STÖBER. Der Spezialist lieferte das komplette System vom Zahnstangentrieb, Synchron-Servomotor, Kabel bis hin zum Antriebs­regler. Und dazu jede Menge Know-how. Mit seinem taiwanesischen Tochter­unternehmen punktet der globale Anbieter zudem mit räumlicher Nähe zu seinem Kunden. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Die Zusammenarbeit findet stets auf Augenhöhe statt.

Das Gesamtpaket stimmt

Doppel-T-Träger, auch H-Träger genannt, zeichnen sich durch ihre hohe Trag­fähigkeit aus. Dadurch eignen sie sich hervorragend für den Bau von Gebäuden und Brücken, bei denen starke und stabile Strukturen gefordert sind. GUANDA mit Sitz in Taichung City an der Westküste von Taiwan entwickelt Maschinen, die diese stabilen Elemente etwa mit dem Laser markieren oder mit Bohrungen für die Montage versehen. Dafür hat der Maschinenbauer 3-Achs-Bohrzentren und Laserbeschriftungsanlagen im Programm. „Die Bauindustrie in Taiwan ist eine relativ traditionelle Branche“, erläutert Tom Huang, stellvertretender Geschäfts­führer bei GUANDA. „Unser Ziel ist es, Kundinnen und Kunden aus dieser Industrie mit effizienten und intelligenten Lösungen zu unterstützen.“ Das Unternehmen kann dafür auf knapp 30 Jahre Erfahrung in der Baubranche zugreifen. Dieses enorme Know-how fließt in die Entwicklung der Maschinen mit ein – genau das macht sie auch so wettbewerbsfähig. Und im Gegensatz zu den Wettbewerbern setzt der Hersteller nicht auf CNC-gesteuerte, sondern auf PC-basierte Lösungen. 

„Aktuell fertigen wir ausschließlich für den inländischen Markt“, sagt Produktions­leiter Eric Wu. Das wird sich aber ab 2026 ändern. Denn bis dahin zieht das Unternehmen in ein neues Fabrikgebäude mit einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern um. Dann soll die Serienfertigung im großen Stil erfolgen, um auch weltweit liefern zu können.

Ausgewählter Partner vor Ort

Bei der Umsetzung der anspruchsvollen Sondermaschinen baut der Hersteller auf ausgewählte Partner. „Wichtig für uns: Wir wollen stets auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Das ist nur mit Unternehmen möglich, die eine ähnliche Philosophie und gleiche Werte vertreten wie wir“, sagt Tom Huang. In Sachen Antriebstechnik setzt GUANDA deshalb auf STÖBER. Die taiwanesische Tochtergesellschaft des Antriebsspezialisten befindet sich ebenfalls in Taichung City, nur wenige Minuten von GUANDA entfernt.

Gemeinsam entwickelten die Partner den Prototyp eines neuen 3-Achs-Bohrzentrums. „Wir lieferten umfangreiche Technik aus einer Hand“, berichtet Matthias Eberle, Director Business Development Asia Pacific bei STÖBER. „In der Regel geht es bei unseren Kunden überwiegend um Präzision. Hier stand jedoch eine robuste und damit langlebige Lösung im Fokus.“ Ziel war es, die perfekte Bewegung gemeinsam mit dem Kunden umzusetzen. Dazu begleitete STÖBER den Maschinenbauer über das komplette Projekt hinweg.

Schnelle Montage

Für die Bewegung der Achsen lieferte der Antriebsspezialist seine neuen Zahnstangentriebe mit direkt angebauten Synchron-Servomotoren der Baureihe EZ. Am Abtrieb der Getriebe setzt STÖBER ausschließlich auf einsatzgehärtete und geschliffene Ritzel mit höchster Verzahnungsqualität. „Wir liefern die Zahnstangentriebe nun auch als One-Stop-Solution – also maßgeschneidert und als komplettes Paket, inklusive Installation, Auslegung und System-Support“, erläutert Eberle.

STÖBER bietet seine Zahnstangen in verschiedenen Längen und Modulen an. Damit kann der Antriebsspezialist diese genau auf den jeweiligen Einsatz abstimmen. Da sich diese Komponente bei Krafteinwirkung durch das Ritzel nicht verschieben darf, stellen Anbieter dies in der Regel neben der Presskraft über die Schrauben­befestigungen mit Passstiften an beiden Enden der Zahnstange sicher. „Das ist allerdings mit einem erheblichen Arbeitsaufwand verbunden“, berichtet Eberle. Denn: Damit die Position genau stimmt, müssen die Bohrungen für die Passstifte und deren Nachbearbeitungen mit einer Reibahle im angeschraubten Zustand direkt an der Maschine erfolgen. Gerade bei komplexen Anlagen mit diversen Anbauteilen ist diese Arbeit sehr umständlich und dauert. „Mit unserer Lösung entfällt das aufwändige Verstiften“, sagt Eberle. „Wir liefern die Präzisions­zahnstangen mit doppelter Bohrung. Statt wie üblich alle 125 Millimeter befindet sich nun alle 62,5 Millimeter eine Bohrung für die Verschraubung.“ Damit erhöht sich die Anpresskraft der Zahnstange am Maschinenkörper um das Doppelte. Ein Verstiften ist dank vorhandener Stiftbohrungen trotzdem machbar. Das sorgt für die höchstmögliche Sicherheit. Matthias Eberle ergänzt: „Die Anwendenden profitieren zudem von einer maximalen Montagefreundlichkeit.“

Für jede Antriebsaufgabe maßgeschneidert

Um die Antriebe anzusteuern, lieferte STÖBER Regler der Baureihe SI6. Die nur 45 Millimeter schmale, hochdynamische Lösung ist in Anreihtechnik konzipiert. „Der Regler arbeitet unbemerkt und zuverlässig im Hintergrund“, beschreibt der Experte von STÖBER: „Ein einzelner SI6 kann bis zu zwei Achsen regeln, ein deutlicher Platzvorteil.“ Durch eine Aneinanderreihung mehrerer Geräte lässt sich die Anzahl der anzusteuernden Achsen individuell skalieren. Quick DC-Link-Module verbinden die einzelnen Regler sehr schnell und einfach miteinander sowie mit ihrem zentralen Versorgungs­modul PS6. Damit sind weder dezentrale Einspeiseeinheiten erforderlich noch Absicherungen oder eine Verkabelung für jede Achse. Die Baureihe erreicht sehr kurze Ausregelzeiten bei schnellen Sollwert­änderungen und Lastsprüngen. Integriert in den SI6 sind die Sicherheits­funktionen STO (Safe Torque Off) und SS1 (Safe Stopp 1), die in dieser Baureihe nach EN 13849-1 für PLe, Kat. 4 zertifiziert sind und sich ohne produktions­unterbrechende Funktionstests nutzen lassen. „Unsere Antriebsregler SI6 sind unter anderem mit dem Ethernet-basierten Feldbus­system EtherCAT oder auch mit PROFINET verfügbar. Zur Kommunikation mit der bei GUANDA eingesetzten Steuerungs­lösung des Herstellers KEBA werden die Antriebsregler mit der zertifizierten EtherCAT-Schnittstelle eingesetzt.”

Um die Antriebsregler mit den Motoren zuverlässig zu verbinden, lieferte STÖBER seine Ein-Kabel-Lösung, die der Antriebs­spezialist gemeinsam mit dem Encoder-Hersteller HEIDENHAIN weiterentwickelt und als nächste Generation auf den Markt gebracht hat. Mit dem zukunfts­sicheren Protokoll HEIDENHAIN EnDatâ 3 kann das Hybridkabel Motoren und Antriebsregler bei einem Abstand bis 100 Meter zuverlässig verbinden. Das Besondere: Ohne teure Ausgangs­drossel überträgt es störungsfrei Signale vom Motor zum Antriebs­regler bei einem Abstand von bis zu 50 Metern. „Statt also zwei Leitungen einzusetzen, eine für die Übertragung der Encoder-Daten, eine für die elektrische Leistung, verwenden wir nur ein Hybrid­kabel, das spart deutlich Platz“, erläutert Eberle. „Unser Kunde erhält damit ein komplettes System aus Synchron-Servomotor, Kabel und passenden Antriebsreglern.“

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In der Montagehalle werden die Bohrzentren montiert.

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Um die Antriebe anzusteuern, lieferte STÖBER Antriebsregler der Baureihe SI6. Die 45 Millimeter schmalen, hochdynamischen Geräte sind in Anreihtechnik konzipiert.

Die gleiche Sprache

Diese perfekt aufeinander abgestimmte Systemlösung war am Ende der ausschlaggebende Punkt für den Maschinenbauer, um sich für STÖBER zu entscheiden. Abgerundet hat dies das kompetente Engineering, die Auslegung der Getriebe sowie die Anbindung an Antriebsregler und Steuerung. Ganz wichtig auch das Know-how, das die STÖBER Spezialisten in Taiwan über die Jahre sammeln konnten. „Bei der Zusammenarbeit halfen natürlich auch die räumliche Nähe zu STÖBER Taiwan sowie der gute persönliche und vor allem sehr partnerschaftliche Kontakt“, resümiert Eric Wu. „Wir haben STÖBER über die komplette Projektdauer vertraut.“ James Wu, Sales Director STÖBER Taiwan ergänzt: „Mittelständler verstehen sich meist mit anderen Mittelständlern besonders gut. Wir sprechen die gleiche Sprache und haben in vielem ein ähnliches Verständnis, zum Beispiel wie wir Aufgaben angehen und Heraus­forderungen meistern.  Für uns ist es selbstverständlich, immer für unsere Kundinnen und Kunden erreichbar zu sein. Die Kommunikation ist stets auf Augenhöhe und genau deshalb fühlt sich GUANDA mit uns auch sehr wohl.“

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Tom Huang, stellvertretender Geschäftsführer von GUANDA, ist von der Zusammenarbeit und dem Gesamtsystem von STÖBER überzeugt.
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„Wir lieferten umfangreiche Technik aus einer Hand. In der Regel geht es bei unseren Kunden überwiegend um Präzision. Hier stand jedoch eine robuste und damit langlebige Lösung im Fokus. Wir liefern die Zahnstangentriebe nun auch als One-Stop-Solution – also maßgeschneidert und als komplettes Paket, inklusive Installation, Auslegung und System-Support.“

– Matthias Eberle, Director Business Development Asia Pacific bei STÖBER

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